Dieser Beitrag richtet sich an alle betroffenen Bürger unserer Gemeinde sowie an unsere
Gemeindevertreter, um rechtzeitig i.d.A. aktiv werden zu können.
Notarztbündnis Lütjenburg
Guckst Du auch hier: Pro-Notarzt.de
Pressemitteilung
Lütjenburg, 14. März 2014
Rechtswidrig schlechte notärztliche Versorgung im Raum Lütjenburg
Schon seit 2004 haben die Krankenkassen Druck auf die Plöner Kreisverwaltung ausgeübt,
mit dem Ziel, dass der Notarztstandort Lütjenburg ersatzlos gestrichen wird, weil er nicht
wirtschaftlich sei.
2008 hat die Kreisverwaltung dann einen Deal ausgehandelt, der Geld in die Kreiskasse
spülte. Das Bauernopfer war die notärztliche Versorgung aller Bürger im Osten des
Kreisgebietes.
Für uns hier, im Amt Lütjenburg und südlich davon, wurde Ende 2009kreispolitisch entschieden,
dass es für uns ausreichend ist, wenn der Notarzt 30-40 Minuten für die Anfahrt vom
Kreiskrankenhaus Preetz benötigt!
Dass mehr als 10.000 Bürger dagegen mit ihrer Unterschrift protestierten hat die
Kreispolitik nicht ausreichend beeindruckt. Sie entschied gemäß Verwaltungsvorlage.
Nachdem die Krankenkassen 2013, auch als Reaktion auf die Arbeit des Notarztbündnisses,
die Kostenübernahme für einen zweiten Standort im Norden des Kreisgebietes bewilligten,
entschied die Kreisverwaltung, den Notarztstandort Lütjenburg endgültig aufzugeben.
Seit Oktober 2013 betreibt der Plöner Rettungsdienst mit 43 Notärzten und 17
Rettungsassistenten einen durchgehend besetzten Notarztstandort in einem Ferienhaus in
Stakendorf.
Seitdem versuchte die Kreisverwaltung in Verhandlungen mit Kiel zu erreichen,
dass Bürger des Kreises Plön nicht mehr vom in Schönkirchen stationierten Kieler Notarzt
versorgt werden dürfen. Die Versorgung der Plöner Ostufergemeinden sollte nur noch von
Stakendorf aus erfolgen. Das war die Planungsgrundlage. Auch in Kiel selbst sollten 500
Einsätze gefahren werden. Dabei ging es der Kreisverwaltung wohl mehr um die Versorgung
des Kreiskrankenhauses mit Patienten als um Belange der Notfallrettung.
Dabei haben die Kieler nicht mitgemacht! Die Stadt Kiel teilte Ende Februar mit: Die
Gemeinden Mönkeberg, Heikendorf, Laboe, Schönkirchen, Probsteierhagen, Dobersdorf und
der Ortsteil Klausdorf werden auch weiterhin vom Kieler Notarzt versorgt.
Vom Standort Stakendorf werden demnach zu mindestens 70% Einwohner versorgt, die von
Lütjenburg aus wesentlich schneller zu erreichen sind. Die Gemeinden Dannau, Högsdorf
und Grebin hat der Kreis mit der Entscheidung für Stakendorf gleich ganz vergessen.
Die Gemeinden Blekendorf, Kletkamp und Hohwacht können vom Oldenburger Notarzt nicht
ausreichend versorgt werden. Das ist gutachterlich und jetzt auch mit Einsatzzahlen belegt.
Diese Fehlentscheidungen der Kreisverwaltung gefährden vorsätzlich Leben und Gesundheit
und müssen von unseren Kreispolitikern umgehend korrigiert werden!
Für den Notarzt gilt, dass die Hilfsfrist von 12 Minuten übers Jahr gesehen nur in einem
zeitlich begrenzten Umfang überschritten wird. (Leitsatz OVG Lüneburg,23.11.2006, 11 LC 72/06)
Das ist zumindest im Raum Lütjenburg nicht der Fall.
Daraus folgt:
Der Notarzt muss umgehend wieder in Lütjenburg stationiert werden!
Diese Forderung wird auch von den Amtsgemeinden und der Stadtvertretung unterstützt.
Kreispolitiker und Kreisverwaltung sind in der Pflicht, den Notarztstandort von Stakendorf
unverzüglich wieder nach Lütjenburg zu verlegen.
Die nächste Sitzung des Plöner Kreistags ist am 3. April ab 17 Uhr.
Die notärztliche Versorgung im östlichen Kreisgebiet sollte Anlass sein für eine aktuelle
Stunde des Kreistags zum Thema Rettungsdienst. Und auch die schlechte Hilfsfristquote von
unter 90% darf nicht einfach nur zur Kenntnis genommen werden. Es eilt sehr, denn:
Wenn die Lebensrettung zu spät kommt, dann ist der Mensch tot!
V. i. S. d. P.: H. Bleckert, B. Friedrich und H. Kühl als Sprecher des Notarztbündnisses
Rettet den Notarzt in Lütjenburg!
Keine Sparmaßnahmen auf dem Rücken von Notfallpatienten !!!
Ende der achtziger Jahre häuften sich auf unseren Straßen eine Reihe von schwerwiegenden
Unfällen mit tödlichem Ausgang, besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn der Hubschrauber
nicht landen konnte und der Notarzt von Preetz oder Oldenburg wegen der Witterungsverhältnisse
oft mehr als 20 Minuten brauchten, um am Einsatzort einzutreffen.
Auch für schwere innere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfälle gab es keine schnelle
notärztliche Versorgung.
Seit ca. 20 Jahren gibt es einen Notarzt in Lütjenburg, jetzt soll er bis auf eine saisonale, dreimonatige
6-Stunden-Bereitschaft abgeschafft werden !!!
10.000 Unterschriften betroffener Bürgerinnen und Bürger gegen diese Maßnahme liegen dem Kreis Plön vor
und haben bisher keine erkennbare Beachtung gefunden.
Aktionsbündnis "Rettet den Notarzt" in Lütjenburg
Harry Bleckert
Alte Dorfstr. 17, 24327 Blekendorf
