in grebin > Urlaub in Grebin aktiv gestalten!
21.10.2014 12:48
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Flashlight
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Holsteinische Schweiz von oben
Aussichtsturm auf dem Holzberg in Neversfelde zwischen Grebin und Bad Malente
140 Stufen bis zu einem traumhaften Blick über die Holsteinische Schweiz. Wie das geht? Sie müssen einfach nur den Holzbergturm bei Neversfelde besteigen. 140 Stufen führen auf zwei Plattformen in 16 und 24 Meter Höhe.
Oben angekommen, eröffnet sich dem Betrachter eine Bilderbuchlandschaft. 2005 wurde in Neversfelde bei Malente der 28,5 Meter hohe Aussichtsturm gebaut. Er ist aus Lärchenholz konstruiert und steht auf dem 90 Meter hohen Holzberg. Schilder weisen ortsunkundigen Besuchern den Weg zu der Erhebung.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts stand dort ein Konstrukt, das den Besuchern den Panoramablick über die Landschaft ermöglichte. Das Bauwerk wurde aber wegen Einsturzgefahr 1918 abgerissen. Über 80 Jahre später hatten Mitglieder des Verschönerungsvereins Neversfelde die Idee, einen neuen Aussichtsturm zu bauen und fertigten den Entwurf für das Bauwerk. Dank großer Tatkraft, ehrenamtlichen Engagement und hohen Eigenleistungen wurde der Turm schließlich realisiert.
Ziel war es, den Gästen einen wunderbaren (Über-)Blick über die Landschaft zu ermöglichen. Das ist gelungen. Wer einmal auf dem Holzbergturm stand, wird sicher wieder kommen, um sich von der Einzigartigkeit der Natur zu überzeugen und das Flair der Region sowie den Wechsel der Jahreszeiten zu genießen.
Der Holzbergturm ist zweifellos einer der größten Anziehungspunkte für Touristen in Neversfelde zwischen Grebin und Bad Malente Nun soll in der Nähe des Turms im Waldsaum unmittelbar am Parkplatz zusätzlich ein Naturerlebnis-Spielplatz entstehen. Entsprechenden Plänen des Ortsteilsvorstands und des Verschönerungsvereins Neversfelde hat der Planungsausschuss nun seine Unterstützung zugesagt, womit für die Gemeinde Folgekosten für die Unterhaltung verbunden sind.
Triebfeder für das Projekt sei auch ein Generationswechsel in Neversfelde, erklärte der Vorsitzende des Ortsvorstands, Günter Struck im Ausschuss. „Wir haben eine Menge junger Familien bekommen.“ Das rund 170 mal 25 Meter große Gelände liegt zwischen dem Parkplatz am Grebiner Weg (K 57) und dem unbefestigten Waldweg, der vom Parkplatz zum Aussichtsturm führt. Das mit einem lichten Buchenwald bestandene Gelände habe die Eigentümerin kostenfrei zur Verfügung gestellt, erklärte Struck.
Im Vordergrund soll nicht allein der Spielspaß stehen. Zugleich wollen die Initiatoren das ökologische Bewusstsein der Kinder fördern. Im einzelnen geplant sind ein gutes Dutzend Geräte und Einrichtungen, wie ein Kletter-Holzbergturm, eine Balancierstrecke, eine Rutsche und eine 35 Meter lange Seilbahn am Waldrand, aber auch eine Totholzhecke, ein Schau-Komposter, ein Barfußpfad, ein Insektenhotel und Schautafeln.
An dem Projekt beteiligen wollen sich auch der BUND sowie die nicht weit entfernte Produktionsschule Ostholstein des CJD. Mit Hilfe der hier beschäftigen jungen Menschen sollen soweit möglich die vorgesehenen Spielgeräte bauen und installieren. Der BUND steht dabei für den ökologischen Aspekt des Projekts.
Von Investitionskosten will der Verschönerungsverein die Gemeinde gänzlich freihalten. Dafür will er sich selbst mit rund 7000 Euro beteiligen, weitere 4000 Euro will der Verein durch Eigenleistungen aufbringen, 1500 Euro kommen vom BUND und privaten Spendern. Insgesamt rechnet der Verein bislang mit Kosten von 37500 Euro, die fehlenden Mittel sollen sowohl von Bingo-Lotto als auch von der Aktiv-Region Schwentine-Holsteinische Schweiz eingeworben werden.
Bei den laufenden Kosten kalkuliert der Verein mit rund 3800 Euro jährlich, wobei er den mit 2400 Euro größten Anteil für die Sauberhaltung selbst übernehmen will. Die Gemeinde müsste rund 1400 Euro jährlich für Sicherheitskontrollen und Baumsicherungsarbeiten übernehmen. Zu Beginn müssten sieben geschädigte Bäume gefällt und weitere von Totholz befreit werden.
Der Spielplatz ist zwar von der Neversfelder Straße aus über unbefestigte Wege zu erreichen. Dennoch wurde die Anbindung über die K 57 heiß diskutiert. „Das ist die gefährlichste Straße von ganz Malente“, wetterte Malentes Umweltbeauftrager Achim Vollert. Trotz der schmalen Fahrbahn und unübersichtlicher Kurven sei hier Tempo 100 erlaubt. Deswegen beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, zugleich verkehrsregelnde Maßnahmen beim Kreis zu beantragen.
von Bernd Schröder erstellt am 19.Nov.2014 | 15:27 Uhr
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12.05.2017 11:35
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Flashlight
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vom 9. Mai 2017 Aus der Redaktion des Ostholsteiner Anzeigers
Der marode Holzbergturm wird seit gestern abgerissen, doch die Bemühungen um einen neuen Aussichtsturm laufen auf Hochtouren
Der im Sommer 2005 eröffnete Turm auf dem Holzberg ist bald Geschichte. Das vom Verschönerungsverein Neversfelde beauftragte Recycling-, Bau- und Abbruch-Unternehmen „Von Schönfels“ aus Neustadt sowie eine Kranfirma aus Fehmarn haben gestern mit dem Abriss des vom Pilz zerfressenen Turms aus Lärchenholz begonnen. „Wenn alles nach Plan läuft, ist der Turm morgen komplett weg“, sagte Kranführer Nils Marquardt.
Bereits am Vormittag hing die Kuppel des Aussichtsturms am Haken. Zuvor hatte Mike Feldsien, Mitarbeiter von „Rahlf Krane“ die dicken Balken mit der Motorsäge durchtrennt. Die gut erhaltene Dachkonstruktion steht nun wenige Meter von den Resten des Holzbergturms entfernt auf dem Fundament des Bismarckturms, der hier einst von 1908 bis 1918 gestanden hatte. Die Idee: Sie könnte künftig als Pavillon dienen, in dem auch an die zahlreichen Spender erinnert wird, die damals Geld für den Turm gegeben haben.
Beim Einsatz des 48 Tonnen schweren, vier-achsigen Krans war zunächst Feingefühl gefragt. „Das war Millimeterarbeit – aber das sind wir ja gewohnt“, schilderte Marquardt die Bewältigung der unbefestigten Auffahrt zum Turm. Ein kleinerer als der 65-Tonnen-Kran (maximale Last unter optimalen Bedingungen) wäre mit der gestellten Aufgabe aber auf jeden Fall überfordert gewesen. „Der hat einen 44-Meter-Mast“, berichtete Marquardt: „Den haben wir auch gebraucht, um das Dach abzuheben.“ Knapp 29 Meter hoch war der Turm. Beim Absetzen der Kuppel sei der Kran an seine Belastungsgrenze gekommen – gut zu erkennen am Mast, der sich durchbog wie eine Banane. Sechs Tonnen hingen da laut Kran-Anzeige am Haken.
Für eine Reparatur des damals vom Sturm stark beschädigten Bismarckturms fanden sich seinerzeit keine Geldgeber. Diesmal sieht die Lage zur Freude der Malenter besser aus. Bekanntlich hat des Ehepaar Kay und Dörte Cornils angekündigt, mit ihrer Stiftung den Neubau eines Turms zu finanzieren. „Es wird teurer als gedacht“, berichtete der ehemalige Malenter Gastronom. Derzeit liege man bei 150 000 Euro.
„Nächstes Jahr zu Pfingsten“ sollen die Malenter und ihre Gäste auf dem Holzberg wieder auf einen Turm steigen können. Dieses Ziel gab Cornils gestern aus. Gebaut werden soll ein 30 Meter hoher Stahlturm mit einer Aussichtsplattform in 27 Metern Höhe – drei Meter höher als bisher. Als Vorlage dient ein 2002 erbauter Turm im baden-württembergischen Loßburg im Schwarzwald. Der 70 Mitglieder starke „Förderverein Dorf und Natur in der Gemeinde Malente“ (Födona) plant, den neuen Turm zu bauen und auch die Trägerschaft samt Unterhaltung zu übernehmen. Dafür will er den Pachtvertrag für das Grundstück von den Landesforsten übernehmen. Diese hätten bereits Zustimmung signalisiert, berichtete Günter Struck, Vorsitzender des Verschönerungsvereins.
Der Abriss schlage jetzt mit 28 500 Euro zu Buche, sagte Struck. Das liege leicht über dem veranschlagten Budget, das sich aus 12 000 Euro vom Verein und der im Haushalt der Gemeinde zusätzlich eingestellten Summe von 15 000 Euro zusammensetze. Es sei das mit Abstand beste Angebot gewesen, zumal die Firmen nun kurzfristig tätig geworden seien. Einer der Anbieter habe den Turm gar sprengen wollen. Das Holz des Turms werde größtenteils geschreddert, die Treppe verschrottet. Struck zeigte sich erleichtert, dass die Fundamente des alten Turms für den Neubau genutzt werden können. „Diese auch noch zu entfernen, hätten wir uns nicht leisten können.“
Auf die alten Fundamente soll eine bis zu 80 Zentimeter hohe Bodenplatte gegossen werden, um den neuen Turm zu tragen. Die Planung liegt in den Händen des Malenter Bauingenieurs Dieter Gubernatis. Er nahm die Abrissstelle gestern gemeinsam mit Kay Cornils, Jörg Graage und Jan Eskildsen von Födona sowie Klaus-Peter Morhard in Augenschein. Morhard ist Geschäftsführer der Firma Simo in Epfendorf im Schwarzwald, die den Vogteiturm in Loßburg gebaut hat und nun auch in Malente tätig werden will.
Am künftigen Turm sollen die Malenter auf jeden Fall wesentlich länger Freude haben als an seinen Vorgängern. „Der hält 80 bis 100 Jahre“, sagte Cornils. Der Stahl werde feuerverzinkt und anschließend auch noch pulverbeschichtet.
von Bernd Schröder erstellt am 09.Mai.2017 | 15:44 Uhr